Ein Projekt zur Förderung einer demokratischen Diskussions- und Streitkultur an (Berufs-)Schulen in Ost- und Mittelsachsen

Die Zivilgesellschaft in Sachsen erlebt wie die Gesellschaft bundesweit einen kommunikativen Klimawandel: Hass, Gereiztheit, Sofort-Eskalation in öffentlichen Debatten werden von Kommunikationsforschern der Öffentlichkeit beschieden und sind für viele fühlbar. Diese Entwicklung ist auch in Schulen zunehmend bemerkbar.

Das Projekt DISSENS-DISKUSSION-DIALOG stärkt demokratische Werte und Handlungskompetenzen der Teilnehmenden durch das Training von Kommunikations-, Kritik- und Handlungskompetenzen im Kontext des politischen Diskurses. Damit soll der zunehmenden Polarisierung der Öffentlichkeit entgegengewirkt werden. Eine offene und freie Diskussionskultur, gegebenenfalls konfrontativ, aber ohne verletzend zu werden, ist die Grundvoraussetzung für eine gedeihliche Entwicklung einer liberalen Demokratie.

Mit dem Projekt werden Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7-12 in Oberschulen. Gymnasien und Berufsschulen, Lehrende, Schulsozialarbeiter/-innen und Multiplikator/-innen erreicht. Die Angebote sind für Schulen aufgrund der Projektunterstützung kostenlos.

Folgende Angebote werden in dem Projekt in den Regionen Ostsachsen sowie Mittelsachsen umgesetzt:

  • Workshops zu den Themen Rechtsextremismus und -populismus, Hate Speech, Fake News sowie Demokratie aktiv gestalten

In den Workshops setzten sich die Schüler/-innen mit zeitaktuellen Entwicklungen in den Themengebieten auseinander. Ein Schwerpunkt der Workshops ist die Vermittlung von Kompetenzen, eigenverantwortlich und selbstbestimmt eigene Entscheidungen im politischen Diskurs zu treffen. Die Workshops tragen damit zur Herausbildung einer demokratischen Streit- und Diskussionskultur bei. Je nach Möglichkeiten haben die Workshops eine Dauer von 2 bis 6 Unterrichtseinheiten.

  • Simulationen 10 Fragen -100 Antworten sowie Kein Weg zurück?

Simulationen bieten in der schulischen Bildung eine interaktive Möglichkeit, ein komplexes Thema wie Hintergründe und Regelabläufe von Konflikten und –Konfliktlösungen anschaulich und praxisnah zu vermitteln. Sie ermöglichen den Schülern, abstrakte Konzepte durch Erfahrung und aktives Handeln zu begreifen, wodurch das Lernen vertieft und das kritische Denken gefördert wird. Zudem fördern Simulationen die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten und Teamarbeit, da sie oft in Gruppen durchgeführt werden. Für Schulen besteht daher die Möglichkeit, zwei im Projekt entwickelte Simulationen praxisnah auszuprobieren.

  • Praxisprogramm Diskurslotsen: Förderung von Diskurskompetenzen

Im Praxisprogramm Diskurslotsen bieten wir besonders interessierten Schülerinnen und Schülern ein Trainee-Programm mit vertiefenden Inhalten zum Themenkomplex an. So gerüstet unterstützen die Diskurslotsen so als Multiplikatoren den Prozess vor Ort an den Schulen und in ihren Klassen.

  • Weiterbildungsreihe Lass uns reden. Etablierung einer demokratischen Diskussions- und Streitkultur im Schulalltag

Für Lehrende an sächsischen Schulen organisieren wir eine hybride Weiterbildungsreihe zu methodisch-didaktischen Fragen der Entwicklung einer Diskussions-und Streitkultur an sächsischen Schulen.

In ihrer Arbeit orientieren sich die Mitarbeitenden an dem Beutelsbacher Konsens (Überwältigungsverbot – keine Indoktrination; Beachtung kontroverser Positionen in Wissenschaft und Politik im Unterricht; Befähigung der Schüler, in politischen Situationen ihre eigenen Interessen zu analysieren). Zudem sind die Mitarbeitenden dem Grundgesetz mit seinen Inhalten und Wertvorstellungen verpflichtet.

Kontakt

Dr. Mathias Piwko
Projektleiter
Tel.: +49 (0) 35 823 – 77 264
Email: piwko@ibz-marienthal.de

Karl-Heinz Reiche
Projektmitarbeiter
reiche@ibz-marienthal.de
Telefon: +49 35823 / 77 219

Thomas Uhlmann
Projektmitarbeiter Außenstelle Dresden
uhlmann@ibz-marienthal.de
Telefon +49 162 / 389 1502