
Prima Klima
In der Euroregion Neiße-Nysa-Nisa sind durch Braunkohletagebau und Schadstoffemissionen der Kraftwerke in allen drei Ländern große Waldflächen zerstört und die noch erhaltenen Wälder stark geschädigt worden. Im Rahmen eines trinationalen Umweltbildungsprojektes am IBZ mit dem Namen „Prima Klima“ wurde und wird über die Umweltsituation in diesem Gebiet aufgeklärt und informiert, wie Veränderungen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung möglich sind. Durch die Beteiligung an Aufforstungsarbeiten wird gezeigt, wie natur- und umweltgerechte Sanierung und Ausgleich der Schäden sowie der Waldverluste machbar sind. Ziel der Anpflanzungen war und ist es, ökologisch stabilere Wälder zu schaffen, die den Risiken aus zukünftigen Umweltveränderungen besser widerstehen können. Um einerseits zu verdeutlichen, dass Klimaschutz ein dringendes internationales und zukunftsweisend globales Problem ist und um andererseits auch diese Möglichkeit des Klimaschutzes in Osteuropa bekannt zu machen, wurde Wald nicht nur in Deutschland, sondern auch in Polen und Tschechien, angepflanzt.
Die Aufforstungen wurden und werden zu einem großen Teil gemeinsam von Menschen aus Deutschland, Polen und Tschechien durchgeführt, um die internationale Bedeutung hervorzuheben und die Völkerverständigung zu fördern.
Seit dem Jahr 1997 wurden im Rahmen des Projekts mehr als 30 einwöchige Workshops durchgeführt Im Rahmen dieser Workshops wurde nicht nur aufgeforstet, sondern es wurden auch folgende Themen behandelt: Ökosystem Wald, Waldsterben, Klimaschutz, Energie-ökologische Modellstadt Ostritz-St. Marienthal. Gerade letzteres bot den Teilnehmern hautnah und real ein mögliches zukunftsweisendes Szenario zu erleben, wie sich eine Stadt im Sinne der Agenda 21 der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 mit regenerativen Energien versorgt und gleichzeitig einen nachhaltigen Waldumbau betreibt.
Insgesamt 700 Teilnehmer*innen waren im „Prima Klima“-Projekt bisher beteiligt.
Insgesamt wurden bisher 34 ha Wald angepflanzt. Je nach örtlicher Gegebenheit wurden Nadelgehölze bzw. Laubgehölze angepflanzt, als Waldunterbau in bestehenden aber geschädigten Waldflächen (Klosterforst St. Marienthal), als Wiederanpflanzung in bereits abgestorbenen Waldgebieten (Isergebirge) sowie als Neuanpflanzungen auf ehemaligen vorrangig landwirtschaftlich genutzten Flächen (Mirsk). Damit konnte das breite Spektrum der notwendigen Wiederbewaldung aufgezeigt werden.
Das IBZ bekam für dieses Projekt im Jahr 2002 den Innovationspreis „Weiterbildung“ des Freistaates Sachsen.
Kontakt
Georg Salditt
Projektleiter
Tel.: +49 (0) 35 823 – 77 232
salditt@ibz-marienthal.de